Finissage Trilogie III , 25. 9. 2021, Galerie Kunstwerk, Fellbach

‚Wie soll ich das erklären – es fällt mir nicht leicht – ich arbeite zur Zeit mit Ratten zusammen. Nein, nein – es gibt keine einzige Ratte in meiner Wohnung , es gab mal Mäuse, vor langer  langer Zeit.

Ich gehe gerade eben durch den Raum, meine Schritte hallen, es ist alles leer, der Geruch ist noch da, typisch Rattenparfüm, leicht untergründig morbid mit einem süßlichen Oberton und schwacher urinaler Schärfe, im Nachgang eine Ahnung ins himmlisch Blütenhafte.  Die ganzen Arbeitsplätze verwaist, ein Wasserhahn tropft in ein Blechbecken und die Uhr über der Tür tickt im Gegentakt  –  nicht genau, eine akustische Interferenz. Ich warte auf den Moment des Gleichtaktes  –  es klopft an der Tür ! ….‘   aus ‚die Ratte Lehmna‘

Figur/Raum/Performance 2021

Galerie Kunstwerk, Schorndorferstr. 33, 70736 Fellbach, geöffnet Juli 2021, Sa./So.  14:00  –  18:00

‚Rattenrennen‘  –  eine Installation von Claus Staudt

In einem fernen Land zu einer fernen Zeit veranstalten Bewohner in gewissen Zeitabständen Rattenrennen zu Ehren der Göttin ‚Apocalypse‘. Das Rennen findet um einen uralten Schrein aus einer heiligen zoologischen Intensivstation und einer gewundenen Kreatur statt.

Der Schrein wird von Robothunden bewacht. Zwei seltsame Artefakte von einem abgestorbenen Planeten erklingen in unverständlichen Botschaften. Immer mehr Ratten gesellen sich dazu und warten auf das Erscheinen der Göttin ‚Apocalypse‘.

Das Rennen beginnt !

Warten …. .. .

Kunstautomat von Scherieble & Staudt in der Galerie Kunstwerk zu Gast

Der ‚Kunstautomat‘ von Scherieble & Staudt ist ab 4. Juli 2021 für ein paar Monate in der Galerie Kunstwerk / Fellbach aktiv.

Der Automat ist ein handelsüblicher Kapselautomat mit Kugelkapseln von 6 cm Durchmesser. Gefüllt sind die Kapseln mit kleinformatigen Orginalkunstwerken von Künstlermitgliedern des Vereins Kunstwerk Fellbach. Die Einnahmen ( 2 € pro Kapsel) werden zur Zeit an Greenpeace e.V. gespendet.

KunstWerk Fellbach e.V., Schorndorfer Str. 33, 70736 Fellbach,                kunstwerkfellbach.gallery                Öffnungszeiten: Sa. u. So.  14:00 bis 18:00

‚Intermezzo‘ – Galerie Filderstadt 14.3. – 28.3. , www.kuefi.de und www.ahbke.de

‚Teststrecke – ein Fotorätselspiel‘

Im Rahmen von ‚Intermezzo‘, einem Zwischennutzungsprojekt der Kunstvereine ‚Künstler der Fildern/KüFi‘ und ‚artgerechte Haltung Bildende Künstler Esslingen/aHBKE‘ wurde die pandemiebedingt geschlossene Galerie der Stadt Filderstadt zeitweise durch KünstlerInnen beider Vereine ohne Besucher bespielt.

Vom 25.3.2021 bis 27.3.2021 wurde dort das Projekt ‚Teststrecke‘ von Claus Staudt unter Mitwirkung von Sabine Wetzel realisiert.

‚Teststrecke‘ ist eine Fotostrecke von zur Zeit 32 Bildern, die bis auf zwei alle in der Galerie aufgenommen wurden. Der leere Raum der Galerie, eine kleine temporäre Installation und die Performance von maximal zwei Menschen darin sind die Zutaten zur ‚Teststrecke‘.

Über Selbstauslöser aufgenommen ergab sich aus einer Abfolge von Szenen eine Abfolge von Fotos in festgelegter Reihenfolge. Diese Fotostrecke ist die eigentliche künstlerische Arbeit. Sowohl die Installation als auch die Szenenfolge waren zu einem großen Teil von Anfang an geplant. Die Fotos muß man also unter der Kategorie ‚inszenierte Fotografie‘ einordnen und sie haben alle sowohl im Einzelnen als auch im Zusammenhang ein starkes narratives Moment.

Obwohl im Vorfeld durchdacht, war es nicht sicher, ob die Realisierung tatsächlich so gelingt – also schon in diesem Sinne eine ‚Teststrecke‘. Es gibt jedoch weitere tiefere Ebenen, in denen geprüft, probiert und getestet wurde und noch wird und es gibt natürlich auch noch ganz alte aktuelle ‚Zitate‘ und ‚Verweise‘.

 

‚ich war im Zoo Gottes‘ – Installation 2014 in der Stadtbibliothek Esslingen

‚ich war im Zoo Gottes‘

installative Vitrinenarbeit(Experimentaltisch), erweiterbar durch Schreibpult mit ‚Tagebuch aus dem Paradies‘ und der Performance ‚ein Interview‘ mit Clara Joof und Claus Staudt.

Dimension   Experimentaltisch:     150 cm x 250 cm x 90 cm

Winkellochprofile, Glasfachböden, Vollglasaquarien, Overheadfolien mit Zeichnungen, Texten, Fotos, Objekte, Versatzstücke, Seifenfiguren – handgeschnitzt, Kunststoffpflanzen, Standarttopfpflanzen, integrierte Beleuchtung mit Zeitschaltuhr.

Die Installation wurde als Teil des Ausstellungsprojektes ‚Garten Eden‘ des Kunstvereins ‚artgerechte Haltung Bildende Künstler Esslingen‘ 2014 entwickelt und in der Stadtbibliothek Esslingen realisiert.

Ausgangspunkt ist die Archetype des ‚Paradieses‘ – in vielen Kulturkreisen aus weit zurückliegenden Epochen bis in die Gegenwart reichend. Als Projektions- fläche für Heils-, Glücks- und Erlösungssehnsüchte ist sie beständig von Politik, Religion, Ökonomie und Kunst ausgebeutet worden. Bis ins 19. Jhdt. lagen die Erfüllungszeiten und Orte mehr im Jenseitigen, Methaphysischen, Transzendenten – in der Gegenwart gilt jedoch das Jetzt und Sofort, das ‚paradise now‘.

Die Bilder aus dem ‚kollektiven Unterbewußten‘ vieler vergangener Sozietäten und ihren kulturellen Traditionen werden zunehmend überlagert und ver- drängt von den persönlichen individuellen Heilserwartungen und Machbar- keitsforderungen. Jeder möchte sich sein eigenes Paradies schaffen , auch und gerade im globalen Erkennen der enormen sozialen Unterschiede und Möglichkeiten. Der Ausgang ist ungewiss, die Realisierung einer Welt im Paradies trotz großer Anstrengungen sehr unsicher und die oft verbissenen Versuche, sich wenigstens ein kleines Stückchen Garten Eden zu sichern, sind allgegenwärtig. Wir machen uns selbst zum Teil eines Experimentes, dessen Ergebnis wir gerne bestimmen würden, aber die Grundlagen noch lange nicht vollständig kennen.

‚ich war im Zoo Gottes‘ ist eine groteske narrative Versuchsanordnung unter der Überschrift, ‚die Entzauberung der Welt und ihre Remystifizierung‘.

 

Entwurfsskizze und nachfolgend Realisation in der Bibliothek Esslingen 2014

              Analyse der Welt:     Der Größenwahn im narzistischen Glück.

Ich hatte das unwahrscheinliche Glück, als Adam Nr. 15 467 757 589 geboren zu werden. Auf Grund der Quersumme von 64 kam es überraschenderweise am 10.04.2014 zu einer Raum-Zeit-Anomalie, durch die ich in den ursprüng- lichen Garten Eden versetzt wurde – ich war im Zoo Gottes!

Selbstverständlich habe ich einen an der Waffel, aber welche der exist-ierenden Religionen ist realistischer und ist die Theorie eines  11-dimensionalen Universums in seiner möglicherweise mathematischen Ästhetik eine hinreichende Hilfe zum Verständnis der Welt? Ist also das, was wir denken können und rechnen lassen von irgendeiner universalen Relevanz, ist also die Produktion von Billionen verschiedener Produkten und Dienstleistungen das andere Ende der Suche nach der einzigen und universalen Weltformel, in der Hoffnung, sie dann irgendwie zur Allmacht nutzen zu können? Stammt also die Erfindung des Faustkeiles aus der gleichen treibenden Quelle wie das irrsinnig geheime Verlangen, das Universum zu erobern und zu kontrollieren – was natürlich vehement bestritten wird – aber könnten wir es, würden wir es nicht sofort tun?        Glücklicherweise können wir es nicht.